Sicherheit in der Lebensmittelproduktion und -logistik durch die Distributed-Ledger-Technologie
Durch die Internationalisierung sowie Digitalisierung der Produktion und des Handels entstanden hochkomplexe und vernetzte Strukturen, womit auch die Notwendigkeit für den Schutz von sicherheitsrelevanten Handelsketten gegenüber Fehlern, konventionellen oder katastrophenbedingten Unterbrechungen sowie Cyberangriffen gestiegen ist. Zugleich ist das Interesse der Verbraucher an weiteren Informationen über die Produkte sowie deren Nachhaltigkeit gewachsen. Die entsprechenden Qualitätsinformationen möchten Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette weitergeben. Im Allgemeinen spielen Informationssysteme eine zentrale Rolle in der Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit der Lieferketten.
Das Ziel des bilateralen Forschungsprojektes NutriSafe ist es, den Fluss von Informationen in der Lebensmittelproduktion und -logistik durch Einsatz von neuen Technologien wie der Distributed-Ledger-Technologie sicherer zu gestalten. Zudem soll eine einfache und sichere Anbindung an digitale Prozesse der Wertschöpfungskette für die bisher daran unbeteiligten Akteure sowie völlig neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden.
Um dies zu realisieren, sind Krisenszenarien der Lebensmittelversorgung und -logistik untersucht worden – insbesondere kleinere und mittlere Krisen, die die Dokumentation und/oder Produktions- und Steuerungsanlagen betreffen, sowie Großschadensereignisse. Die Resilienz der Lebensmittelversorgung sowie die Reaktion der Wertschöpfungskette werden dabei auf Störungen grundlegend untersucht. OTARIS fokussiert sich unter anderem auf die Schwachstellenanalyse in der Produktion und Logistik, die architekturelle Risikoanalyse sowie das Schnittstellenmanagement für die Anbindung von Bestandsapplikationen an die Distributed-Ledger-Technologien.
Auf den Untersuchungen aufbauend sind Technologien, Datenmodelle, Geschäftsprozesse, Servicearchitekturen sowie Geschäftsmodelle basierend auf der Blockchain-Technologie entwickelt worden. Diese sind nach Ergänzung durch rechtliche sowie sicherheitstechnische Betrachtungen als Bausteine in einem modularen Baukasten unter einer Open-Source-Lizenz bereitgestellt worden. Der NutriSafe Baukasten richtet sich insbesondere an KMUs, bei denen die Einfachheit der Technologie sowie die Kosteneffizienz besonders relevant sind. Bestandteil des Baukastens ist das MetaHL Fabric Framework, welches die technische Implementierung ermöglicht.
Projektlaufzeit: 01.02.2019 – 31.07.2021
Projektpartner:
- Universität der Bundeswehr München
- Universität Bremen
- SBCF & Cie.
- Diebold Nixdorf AG
- Kühne Logistics University
- Giesecke+Devrient Mobile Security GmbH
- Infineon Technologies AG
- itsmith GmbH
- Bäckerei Florian Perkmann
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Bauernhof Burau
- Regionalwert AG
- fTRACE
- Universität für Bodenkultur Wien
- Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement Wien
- Österreichische Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Agentur für Europäische Integration und wirtschaftliche Entwicklung
- Bundeskanzleramt
- Ingentus Decision Support
- FFoQSI
- OTARIS Interactive Services GmbH
Kooperationspartner:
- DKE/VDE
- foryouandyourcustomers
- Münchner Kaffeerösterei GmbH
- Strascheg Center for Entrepreneurship
Website: www.nutrisafe.de
Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.